Die Geschichte der Dakota Access Pipeline

Im Folgenden möchte ich die Geschichte der Dakota Access Pipeline, von der Planung über den Aufstand der Standing Rock Sioux, die weltweiten Protesten und deren Erfolge, bis hin zum Rückschlag durch die Wahl von Donald Trump und dem jetzigen Stand der Mobilisierung zusammenfassen.

[Grün markierte Text-Passagen wurden am 27.2.2017 aktualisiert]

Vorgeschichte

Der Bau der Dakota Access Pipeline (DAPL) wurde im Juli 2016 von der US Army Corps of Engineers (USACE) ([1]) genehmigt, die für den Bau aller größeren staatlichen Infrastrukturprojekte in den USA zuständig ist. Die 1.890 Kilometer lange Bakken Pipeline, wie sie auch noch genannt wird, soll das Bakken-Becken ([2]) in North Dakota, einem der größten Erdölfelder der USA ([3]), mit dem Portal zum Weltmarkt in Illinois verbinden. Die zunehmende Förderung von Schieferöl mittels Fracking hat die USA immerhin zum größten Erdölproduzenten der Welt gemacht. ([4])

Im Juli 2014 gab die texanische Unternehmensgruppe „Energy Transfer Partners“ (ETP) den Bau der Dakota Access Pipeline bekannt – und damit auch das Vorhaben, die klimaschädlichen fossilen Energien auszubauen, entscheidend voran zu bringen. Bereits unter Präsident Barack Obama wurde die Erdölförderung massiv gefördert. Erst während der zweiten Hälfte seiner Mandatsperiode wurden Klimaziele zaghaft berücksichtigt; an der Ausrichtung der USA auf fossile Energien hat dies allerdings recht wenig geändert.

Flüsse sind ziemlich lästige Hindernisse bei der Verlegung einer Pipeline. Erst recht, wenn es sich dabei um eine Pipeline handelt, die dem Transport von täglich 470.000 Barrel Rohöl – das sind ca. 74,7 Mio. Liter ([5]) – standhalten muss. Ursprünglich soll die Pipeline den Missouri River nördlich von der Bundeshauptstadt Bismarck unterqueren. Als diese Route wegen Umweltbedenken abgelehnt wird, verlegt man sie kurzerhand einige Kilometer flussabwärts an den nördlichen Zipfel des Sioux-Reservats „Standing Rock“. ([6])

Vom Aufstand der Standing Rock Sioux …

Mehrere hundert Kilometer Pipeline sollen, angrenzend an das Reservat der Standing Rock Sioux in North Dakota, unterirdisch verlegt werden. Aus Sicht des Stammes hat Washington gar nicht das Recht, über den Pipelineverlauf in North Dakota zu entscheiden. Die Rohre führen durch ein Gebiet, das den Sioux 1868 durch einen Vertrag mit der US-Regierung – den „Treaty of Fort Laramie“ – zugesichert wurde ([7]). Die US-Regierung hat diesen Vertrag bereits mehrmals gebrochen, um einseitig Land zu vereinnahmen: im 19. Jahrhundert, um Gold zu schürfen ([8]), später, um Dämme für Stauseen zu bauen, die fruchtbares Land der indigenen Völker überschwemmten. Die Trasse der Dakota Access Pipeline soll mehrfach unter Gewässern wie dem Missouri River oder den Lake Oahe hindurch führen, obwohl es sich dabei um Trinkwasserreserven für 17-18 Millionen Menschen handelt.

Wenn sich Umweltschutz- und Bürgerrechtsorganisationen, mittlerweile sogar die Weltöffentlichkeit, so intensiv mit dem Bau dieser Pipeline befassen, geht dies vor allem auf die Wachsamkeit der Standing Rock Sioux zurück. Seit Erteilung der Baugenehmigung durch die USACE im Sommer leisten sie auf vielfältige Weise Widerstand gegen das Projekt. ([9])

Anfänglich ging es dem Stamm vor allem um die Verteidigung seiner Grab- und Kultstätten gegen das weitere Vordringen der Planierraupen auf das Gebiet seines Reservats. Doch schon bald nahm ein anderer Aspekt in diesem Kampf eine zentrale Stellung ein: Im Interesse der gesamten betroffenen Region mit ihren 18 Millionen Einwohnern treten die Sioux als „Water protectors“ (Wasserschützer) für die Sicherung der Versorgung mit sauberem Trinkwasser ein. ([10])

… zum weltweiten Protest

Dabei erhalten die Sioux Unterstützung von hunderten Stämmen der First Nations aus den USA, Kanada und Lateinamerika, sowie von einer breiten Bewegung aus Umwelt- und Klimaschützern, Menschen- und Bürgerrechtsorganisationen. Sie verteidigen gemeinsam die Rechte der indigenen Völker, lehnen die Ausbeutung und Nutzung fossiler Brennstoffe grundsätzlich ab und kämpfen zum Wohle künftiger Generationen und aller Lebensformen auf dem Planeten Erde für eine grundlegende Veränderung der Energiepolitik. ([11])

Für die Natives geht es tatsächlich um mehr als die Bedrohung ihres Trinkwassers. „Was sich hier vollzieht, ist fortwährende koloniale Gewalt“, erklärt der Navarro Remy in einem Interview mit ZDF heute. Der Bau der Pipeline ist für die Sioux ein staatlich autorisiertes Verbrechen – genau wie die Black Hill Wars oder das furchtbare Massaker von Wounded Knee. LaDonna Brave Bull Allard, eine „Älteste“ der Sioux im Standing-Rock-Reservat, die das Protestcamp Sacred Stone Camp am Ufer des Stausees Lake Oahes ins Leben gerufen hat ([9]), erklärt, dass bis zu 380 Stätten mit archäologischer und spiritueller Bedeutung für ihr Volk „entweiht“ werden könnten, und fragt: „Wenn wir einer Ölfirma erlauben, hier zu graben und unsere Geschichte, unsere Vorfahren, die Herzen und Seelen unseres Volkes zu zerstören, was ist das anderes als Völkermord?“ ([12]) ([13])

Auch Yvonne Bangert, die Referentin für indigene Völker der Gesellschaft für bedrohte Völker ([14]), berichtet: „Das Pipelineprojekt verstößt gegen die UN-Deklaration der Rechte indigener Völker, die von den USA 2010 unterzeichnet wurde. Denn die Standing Rock Sioux wurden an den Planungen nicht beteiligt.“ Doch nicht nur das: „Auch das Recht auf Religionsfreiheit wurde verletzt: Die Bauarbeiten haben bereits mehrere heilige Stätten und Gräber der Sioux zerstört. Außerdem gefährdet die Pipeline das von den UN verbriefte Recht auf sauberes Trinkwasser, denn Lecks in Pipelines gibt es häufig. Deshalb konnten auch die Stadtväter der Hauptstadt North Dakotas Bismarck den ursprünglich in ihrer Nähe geplanten Verlauf der Pipelinetrasse als zu großes Risiko für die Wasserversorgung ihrer Bürger ablehnen. Dieses Recht müssen auch die Sioux weiter südlich haben!“

Finanziert durch ein internationales Bankenkonsortium

Finanziert wird das Projekt DAPL über Kreditlinien großer Banken und Finanzinstitute. Die in Washington D. C. ansässige Umweltschutzorganisation Food and Water Watch (FWW) – eine von Regierung und Privatwirtschaft unabhängige Organisation, die sich für ein Recht auf Nahrung und Wasser einsetzt, hat eine anschauliche Grafik veröffentlicht, aus der ersichtlich wird, von welchen Banken das Projekt getragen wird ([15]). Auch die Bau- und Betreiber-Gesellschaften liefern auf ihren jeweiligen Internetseiten Einzelheiten dazu. Aus diesen geht hervor, dass die Energy Transfer Partners (ETP) für den Bau der Pipeline 3,75 Milliarden US-Dollar von 26 Banken erhalten ([16]). Die Sunoco Logistics Partners (SXL), die die Pipeline betreiben wird, hat 2,5 Milliarden US-Dollar von 17 Banken erhalten, dies unter Federführung der Citibank ([17]), während die Energy Transfer Equity (ETE) von weitgehend denselben internationalen Banken 1,5 Milliarden US-Dollar bekommt ([18]). Die Präsentation, welche die Sunoco Logistics Partners ihren Investoren im Juli 2016 zur Verfügung stellte, liest sich wie eine Karte aus Goldgräberzeiten, auf der die USA nur aus Ölfeldern mit entsprechenden Profitmöglichkeiten bestehen ([19]).

Insgesamt 35 Banken stellen somit 10,25 Milliarden US-Dollar für das Projekt zur Verfügung. Dazu gehören Wall-Street-Unternehmen wie Goldman Sachs, Wells Fargo und JP Morgan Chase, „deren Namen seit der Finanzkrise von 2007 berüchtigt“ sind ([15]). 26 international operierende Banken wie Bank of America, Citizens Bank, Royal Bank of Canada, Bank of Nova Scotia, Credit Suisse, UBS, Deutsche Bank, Bayern LB, Societé Generale, Sumitomo Mitsui Bank und die Bank of Tokyo stellen eine „revolvierende Kreditlinie“ ([20]) zur Verfügung.

Zu den Banken, die das Projekt direkt finanzieren, gehört auch die BNP Paribas, an der der Luxemburger Staat beteiligt ist.

Auch der öffentliche Pensionsfonds Luxemburgs (FdC) hält direkte Anteile an den Bau- und Betreiberfirmen in Millionenhöhe, und zwar:

Energy Transfer Partners LP          3.072.368  
Sunoco Logistics Partners Operations LP          1.909.021  
Enbridge Energy Management LLC               65.718  
Marathon Oil Corp.          1.064.301  
Marathon Petroleum Corp.          1.827.738  
Phillips 66         4.103.717  
 Insgesamt:       12.042.863  

Daneben unterstützt öffentliche Pensionsfonds Luxemburgs zahlreiche Banken, welche die Dakota Access Pipeline finanzieren.

Dass Banken große Infrastrukturprojekte finanzieren, ist nicht unüblich. Heikel wird es jedoch, wenn bei der Umsetzung Menschenrechte missachtet werden, wenn die Umwelt gefährdet wird. Beides trifft im Fall der Dakota Access Pipeline zu.

Die meisten der an der Finanzierung beteiligten Banken betonen in ihrem jeweiligen Verhaltenskodex die Wichtigkeit von umweltverträglichem Verhalten, sozialer Verantwortung und dem Respekt von Menschenrechten. Durch die Investitionen in die Dakota Access Pipeline und den Bauträger Energy Transfer kofinanzieren sie jedoch ein Projekt, das die Rechte der indigenen Bevölkerung Nordamerikas verletzt und zur Verschlimmerung der Klimaerwärmung beiträgt. ([21])

Auffallend ist ebenfalls, dass viele europäische Banken an der Finanzierung beteiligt sind – darunter auch erstaunlich viele Banken und Finanzinstitute, die über Filialen und anderen Gesellschaften (Finanzvehikel) in Luxemburg verfügen ([22]). Einige nehmen sogar sogenannte Steuerrulings in Anspruch, die genauer unter die Lupe zu nehmen mit Sicherheit interessant wäre ([23]).

Erste Erfolge des weltweiten Protests

Die internationale Mobilisierung ([24]) konzentrierte sich in letzter Zeit immer mehr auf die Banken. Diese wurden von zahlreichen NGOs aufgefordert, ihr finanzielles Engagement für die Dakota Access Pipeline zu überprüfen und zurückzuziehen. Auch wenn die Banken meist ausweichend antworteten ([25]), kam es schon zu ersten Erfolgen: So hat die norwegische Bank DNB ihre Anteile an den Unternehmen mittlerweile verkauft, die am Bau der Dakota Access Pipeline beteiligt sind. Entscheidend für diesen Schritt waren die auch in Norwegen immer lauter werdenden Proteste, sowie eine Unterschriftenaktion und ein Appell von Greenpeace, aus der Finanzierung auszusteigen.

Am 2. November 2016 kommt es zu einem ersten größeren Erfolg, als US-Präsident Obama erklärt: „Nach meiner Ansicht gibt es für uns eine Möglichkeit, das Heilige Land der Native Americans zu respektieren und ich denke, dass das Army Corp of Engineers derzeit eine neue Route für die Pipeline prüft.“ Das Army Corps of Engineers erklärt am 14. November, für die Verlegung der Pipeline unter dem Lake Oahe seien „vor dem Hintergrund der Geschichte der Enteignungen der Sioux“ weitere Diskussionen und Analysen nötig.

Dass dies nur eine Atempause ist, ist jedoch allen Beteiligten soweit klar. Am 8. November wird Donald Trump, der klar und deutlich angekündigt hatte, den Bau der Pipeline weitertreiben zu wollen ([26]), zum nächsten US-Präsidenten gewählt. Weniger als zwölf Stunden nach Trumps Wahlsieg steigt der Börsenkurs der ETP-Aktie um 15 Prozent an. ([27])

Am 15. November 2016 gehen zehntausende Demonstranten in den USA und anderen Ländern auf die Straße und fordern US-Präsident Obama auf, den Bau der Dakota Access Pipeline zu stoppen. Allein in den USA finden 300 Protestveranstaltungen statt. Auch auf der zeitgleich stattfindenden UN-Klimakonferenz solidarisieren sich Delegierte mit den Standing Rock-Protesten.

Am 5. Dezember 2016 kommt es zu einem weiteren Erfolg für die Water Protectors. Auf Grund der anhaltenden Proteste und Mobilisierung stoppt die Obama-Administration, in diesem Fall das US Army Corps of Engineers (USACE), den derzeit geplanten Verlegung der Pipeline unter dem Stausee Lake Oahe und kündigt an, alternative Routen prüfen zu lassen ([28]). Diese Entscheidung könnte für langwierige Umweltverträglichkeitsprüfungen sorgen, die den Bau der Pipeline um Monate oder Jahre hinauszögern könnten.

Rückschlag durch Donald Trump

Am 24. Januar 2017 ist es dann soweit: Seit knapp 4 Tagen im Amt, demontiert Donald Trump – wie befürchtet – hemmungslos alle möglichen Klima- und Umweltschutzbestimmungen. Er weist die US Army und das Corps of Engineers an, möglichst flott dafür zu sorgen, dass die Dakota Access Pipeline fertiggebaut wird. ([29]) ([30]) Auch der von Obama gekippte Bau der Keystone XL-Pipeline, die Öl aus kanadischen Teersanden bis an den Golf von Mexiko transportieren soll, bekommt grünes Licht vom Weißen Haus. Und dies nicht nur, weil Trump selbst bis zu einer Million US-Dollar in die Dakota Access Pipeline investiert hat, sondern vor allem um „Business“ – verstehe: die Profite der amerikanischen Oil Companies – „great“ zu machen. Es sei bemerkt, dass auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau Ende November zwei umstrittene Pipeline-Projekte gebilligt hat, die Trans Mountain Pipeline und die Line 3 Pipeline. ([31])

 

Die Mobilisierung geht weiter

In letzter Zeit konzentriert sich die weltweite Mobilisierung gegen die Dakota Access Pipeline auf Banken und Finanzinstitute, welche die Finanzierung des Projektes gewährleisten.

„Wer mit Investments in solch umstrittene Projekte, die zudem rechtlich noch gar nicht abgesichert sind, Geld verdient, macht sich mitschuldig an den vielfach dokumentierten Menschenrechtsverletzungen an einer friedlichen Protestbewegung, die mit Mitteln des zivilen Ungehorsams um das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser kämpft“, hält die Gesellschaft für bedrohte Völker den deutschen Banken vor und fordert sie auf, sich – wie die norwegische Großbank DNB – aus dem Projekt zurückzuziehen ([32]).

Unter dem Aufruf „Kein Geld für Dakota-Pipeline von BayernLB“ ([33]) gewinnt die Mobilisierung der NGOs in Deutschland immer mehr an Bedeutung ([34]). Auch in anderen Ländern steigt der Druck auf die Banken.

Between December 2016 and February 2017, over a million people signed on to at least seven different petitions to demand that the banks stop financing the Dakota Access Pipeline (DAPL) and the companies behind it, with many of them pledging to switch banks if they do not.

Von Dezember 2016 bis Januar 2017 haben über eine Million BürgerInnen weltweit verschiedene Petitionen unterschrieben, mit denen sie die Banken, die an der Finanzierung der Dakota Access Pipeline beteiligt sind, aufforderten diese Unterstützung aufzugeben, oftmals unter Androhung eines Wechsels zu einer anderen Bank.

Aufgrund der internationalen Mobilisierung hat die norwegische Bank DNB ihre Beteiligung an der Finanzierung des Projektes bereits im Dezember 2016 zurückgezogen. Unter dem Druck der Mobilisierung in Deutschland hat die BayernLB am 24. Februar mitgeteilt, dass sie keine neuen Kredite zur Verfügung stellen wird. Die holländische ABN Ambro hat am 2. Februar angekündigt, jegliche Beziehung zur Energy Transfer Equity, der wichtigsten Firma des Projektes, abzubrechen.  Die schwedische Bank Nordea hat kurzun die drei am Projekt beteiligten Firmen ausgeschlossen. Die ING hat ebenfalls angekündigt ihre Beteiligung ebenfalls zu überprüfen.

Und in Luxemburg?

Justin Turpel, 12. Februar 2017
[Grün markierte Text-Passagen wurden am 27.2.2017 aktualisiert]

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[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Army_Corps_of_Engineers
[2] Die Öl und Gas führende geologische Gesteinsformation, Bakken-Formation genannt, umfasst etwa 520.000 Quadratkilometer und befindet sich unter der Oberfläche des Williston-Beckens, das sich vom nordwestlichen North Dakota und dem nordöstlichen Montana bis ins nördliche South Dakota erstreckt. Sie reicht bis nach Kanada und umfasst dort südliche Teile der Provinz Saskatchewan und südwestliche Teile von Manitoba. Cf. https://www.jungewelt.de/2016/11-23/052.php
[3] Bereits 1951 waren gewaltige Mengen Erdöl in der Bakken-Formation in North Dakota entdeckt worden, die sich jedoch nicht fördern ließen, weil sie zu großen Teilen in Schwarzschiefer- und Sandsteinschichten eingeschlossen sind. Dies hat sich allerdings im 21. Jahrhundert durch den technologischen Durchbruch beim „Hydraulic Fractioning“, dem Fracking, geändert.
[4] Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) sind die USA nicht zuletzt durch das Fracking von Schieferöl 2014 zum weltgrößten Ölproduzenten aufgestiegen. Deshalb standen beim Pipelinebau in North Dakota von Anfang an strategische Fragen der Energieproduktion und des Welthandels mit fossilen Brennstoffen im Vordergrund.
[5] Ein Barrel (Fass) Rohöl sind 159 Liter.
[6] Eine ausführliche Beschreibung des Werdegangs um die Dakota Access Pipeline findet man unter https://blog.greenpeace.de/artikel/standing-rock-protest-gegen-die-dakota-access-pipeline
[7] Am 29. April 1868 schließen die Vereinigten Staaten von Amerika einen Vertrag mit Stämmen amerikanischer Ureinwohner. Der Vertrag, der als zweiter „Treaty of Fort Laramie “ in die Geschichte eingeht, sichert der Great Sioux Nation ein Gebiet zu, das den gesamten US-Bundesstaat South Dakota umfasst und auf dem sich auch die Black Hills befinden. Siehe unter ([6]).
[8] Am 25. Juni 1876 kommt Oberstleutnant Custers bei der legendären Schlacht am Little Bighorn River im heutigen Montana ums Leben. Das von ihm geführte siebte US-Kavallerie-Regiment wird von Sioux, Arapaho und Cheyenne unter der Führung von Sitting Bull, Crazy Horse und Gall vernichtend geschlagen. Am Ausgang des Krieges um die schlagartig enorm begehrten Black Hills kann diese Schlacht jedoch nichts ändern. Siehe unter ([6]).
[9] Am 1. April 2016 gründete LaDonna Brave Bull Allard, eine „Älteste“ der Sioux im Standing Rock-Reservat, das Sacred Stone Camp am Ufer des Stausees Lake Oahes in North Dakota. Das Camp wurde zum Mittelpunkt der Protestbewegung. Dabei kam es zur größten Zusammenkunft von First Nations seit der Schlacht von Little Bighorn. Siehe unter ([6]).
[10] Dave Archambault II, der Vorsitzende des Standing-Rock-Stammesrat, sagt: „Die Neuplanung der Route für die Pipeline durch unsere Stammesgebiete erfolgte, weil andere Bürger in North Dakota die Pipeline legitimerweise ablehnten, um ihre Gemeinschaften und ihr Wasser zu schützen. Wir wollen dieselbe Behandlung wie diese Bürger.“ Siehe unter www.abcnews.go.com/US/previously-proposed-route-dakota-access-pipeline-rejected/story?id=43274356
[11] Siehe unter https://www.jungewelt.de/2016/11-23/052.php
[12] www.yesmagazine.org/people-power/why-the-founder-of-standing-rock-sioux-camp-cant-forget-the-whitestone-massacre-20160903
[13] Zur Geschichte des Kampfes der Standing Rock Sioux , siehe auch das Video (Vortrag) von Aaron Huey „Video Amerikas eingeborene Kriegsgefangene“ unter www.ted.com/talks/aaron_huey oder https://www.youtube.com/watch?time_continue=829&v=8tEuaj4h8dw
[14] Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Göttingen, Deutschland; siehe unter https://www.gfbv.de
[15] www.foodandwaterwatch.org/news/who’s-banking-dakota-access-pipeline
[16] Energy Transfer Partners (ETP) unter http://bit.ly/2bBVotA.
[17] Sunoco Logistics Partners (SXL) unter http://bit.ly/2ceCg9X.
[18] Energy Transfer Equity (ETE) unter http://bit.ly/2cqZ07Y.
[19] Siehe unter http://www.sunocologistics.com/SiteData/docs/SunocoLogi/26059671befea263/Sunoco%20Logistics%20Investor%20Presentation%20-%20July%202016.pdf
[20] Revolvierender Kredit (Revolving Credit Facility; englisch to revolve, „umschlagen“) ist im Bankwesen die Bezeichnung für Kredite, die vom Kreditnehmer bis zur maximalen Höhe einer Kreditlinie innerhalb der Kreditlaufzeit in wechselnder Höhe wiederholt in Anspruch genommen werden können, auch wenn zwischenzeitlich ganze oder teilweise Tilgungen erfolgt sind. – siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Revolvierender_Kredit
[21] https://gfbvberlin.wordpress.com/proteste-north-dakota/deutsche-banken-verdienen-mit/
[22] www.legilux.public.lu/memorialC/search
[23] https://www.icij.org/project/luxembourg-leaks/explore-documents-luxembourg-leaks-database
[24] Auch unter dem Hashtag #NoDAPL; siehe unter anderem https://gfbvberlin.wordpress.com/proteste-north-dakota/
[25] Siehe die Antworten der Banken unter banktrack.org www.banktrack.org/show/dodgydeal/dakota_access_pipeline#popover=documents
[26] Weitere 500.000 US-Dollar stellte Trump dem Unternehmen „Phillips 66“ zur Verfügung, das nach Fertigstellung der Pipeline einen Anteil von 25 Prozent am Dakota Access Projekt erhalten wird. – Siehe https://www.theguardian.com/us-news/2016/oct/26/donald-trump-dakota-access-pipeline-investment-energy-transfer-partners
[27] Sofort nach der Wahl zeigte sich der Chef des ETP-Konzerns Kelcy Warren gegenüber dem Sender CBS „hundert Prozent davon überzeugt, dass Trump die Fertigstellung der Dakota Access Pipeline fördern“ werde. Man kennt sich nicht persönlich, verkehrt aber auf entsprechender Ebene miteinander, wie CBS meldete: „Warren hat 100.000 Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet, und Trump anderthalb Millionen Dollar in ETP investiert.“
[28] https://www.nytimes.com/2016/12/04/us/federal-officials-to-explore-different-route-for-dakota-pipeline.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&clickSource=story-heading&module=first-column-region&region=top-news&WT.nav=top-news&_r=0
[29] www.newyorker.com/news/news-desk/a-bad-day-for-the-environment-with-many-more-to-come
[30] Trump’s „Presidential Memorandum Regarding Construction of the Dakota Access Pipeline“ findet man unter https://www.whitehouse.gov/the-press-office/2017/01/24/presidential-memorandum-regarding-construction-dakota-access-pipeline
[31] Schon im Vorfeld war es zu massiven Protesten von Ureinwohnern und Umweltaktivisten gekommen. Der Beschluss der kanadischen Regierung, zwei umstrittene Pipelineprojekte zu genehmigen, stößt bei Ureinwohnern und Umweltaktivisten weiterhin auf heftige Kritik. Bei den genehmigten Pipeline-Projekten handelt es sich um die Trans Mountain Pipeline der Firma Kinder Morgan und der Line 3 Pipeline des Unternehmens Enbridge.
Die 6,8 Milliarden Kanadische Dollar (rund 4,7 Milliarden Euro) teure Trans Mountain Pipeline soll hochgiftigen Ölsand über eine Strecke von über 1.600 Kilometern transportieren. Bei der zweiten Pipeline, Line 3, die mit 7,5 Milliarden kanadischen Dollar (rund 5,2 Milliarden Euro) Baukosten veranschlagt ist, wird der Ölsand durch 4 kanadische Provinzen und den US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin transportiert. Siehe unter https://deutsch.rt.com/nordamerika/43770-trudeau-pipeline-ureinwohner-proteste-umwelt-oel-kanada-usa-standing-rock/
[32] https://www.gfbv.de/de/pm/usa-deutsche-bank-und-bayern-lb-sollen-sich-aus-pipeline-projekt-zurueckziehen-8322/
[33] Siehe https://www.campact.de/trumps-pipeline/appell/teilnehmen/
[34] Siehe u.a. www.handelsblatt.com/politik/deutschland/dakota-access-bayernlb-erntet-kritik-fuer-us-pipeline-beteiligung/19335570.html

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